- Gesteinsprovinzen
- Gesteinsprovinzen,petrographische Provịnzen, komagmatische Regionen, größere Verbände von magmatischen Gesteinen, die während längerer geologischer Zeiträume gebildet und wegen ihres einheitlichen Chemismus auf ein gemeinsames Stammmagma zurückgeführt werden. Es werden unterschieden: 1) Kalkalkaligesteine, auch als pazifische Sippe bezeichnet, sind relativ reich an Calcium, Eisen und Magnesium und weisen mehr Aluminiumminerale (Feldspäte) als Alkaliminerale auf. Sie entstammen der tieferen Zone der Erdkruste und treten besonders in Faltengebirgen auf, u. a. in der Umrandung des Pazifiks (z. B. Anden). Vertreter unter den Tiefengesteinen sind u. a. die meisten Granite, Diorit, Norit, Gabbro und Hornblende-Peridotit, unter den Vulkaniten z. B. Andesit, Dazit und Rhyolith. 2) Alkaligesteine, die v. a. in tektonischen Bruchzonen auftreten, sind durch einen Überschuss an Alkalimineralen (Hornblende, Albit) gegenüber den Aluminiummineralen (Feldspat) gekennzeichnet. Vertreter sind z. B. Alkaligranit, Alkalisyenit, Foyait, Phonolith und Trachyt. Man unterscheidet dabei die durch Natriumvormacht gekennzeichneten Natrongesteine (atlantische Sippe) und die durch Vorherrschen von Kalium charakterisierten Kaligesteine, die wegen ihrer Verbreitung im Mittelmeerraum (v. a. Süditalien) auch als mediterrane Sippe bezeichnet werden; sie sind, wie Italit und Leucitit, sehr reich an Leucit.
Universal-Lexikon. 2012.